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Langbeschreibung des Errichters: Die Wohnanlage befindet sich im Zentrum von Gleisdorf zwischen der Franz-Josef-Straße und der Rathausgasse. Sie besteht aus mehreren Gebäudeteilen die zwischen 1883 und 2000 gebaut wurden. Diese wurden komplett neu strukturiert und mit dem Ausbau der Dachgeschosse so verdichtet dass eine Sanierung als Passivhaus-Wohnanlage mit 53 geförderten Wohneinheiten möglich wurde. Durch die unterschiedlichen Gebäudestrukturen waren verschiedene bauphysikalische, haustechnische und architektonische Details notwendig um ein stimmiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Im historischen Gebäudebereich an der Franz-Josef Straße wurde beispielsweise mit diffusionsoffenen Innendämmungen auf Zellulosebasis gearbeitet, sowie Einzel-Lüftungsgeräte eingesetzt. Die restliche Anlage ist mit 24cm WDVS hochgedämmt und wird über 3 zentrale Lüftungsgeräte versorgt. Das Projekt wurde in das Förderprogramm „Smart Cities Weiz Gleisdorf“ als Demo-Projekt aufgenommen - dies war projektprägend. Die von der Gemeinde per Verordnung geforderte PKW-Stellplatzanzahl von 2 PKW/WE konnte damit auf 1 PKW/WE reduziert werden. Im Zusammenhang mit dieser Mobilitätsreduktion wurde mit der Energie Steiermark ein Carsharing Modell entwickelt, welches über ein E-Mobil mit Hochleistungsladeinfrastruktur funktioniert und den Mietern zur Verfügung steht. Die ursprüngliche Idee, das Projekt mit Erdwärme und Wärmepumpentechnologie umzusetzen, war kostenmäßig nicht umsetzbar. Durch das Smart Cities - Netzwerk konnte eine Vereinbarung mit der Feistritzwerke gefunden werden: Wenn das Gebäude an die 100% erneuerbare Fernwärme angeschlossen wird, wird seitens der Feistritzwerke STEWEAG GmbH das PV-Dach als PPP Modell umgesetzt, Glasfaserkabel verlegt, das „Energieauge“ - die Energie- (und sonstige) Kommunikation mit den Mietern ausgebaut, die Stiegenhäuser mit Infoscreens ausgestattet und eine „Sprechende Mülltonne“ beigestellt. Auf Grund des geringen Heizwärmebedarfs wurden nur Teilflächen mit Fußbodenheizung ausgelegt. Diese werden vorrausschauend über ein „Weatherforcasting“-System gesteuert. Die Luftdichtheitsnachweise wurden nicht über Einzelwohnungen sondern über die Gesamtgebäudehüllen nachgewiesen und erfüllt mit Werten unter 0,6 1/h den Passivhausstandard von Neubauten. Die gesamte Anlage ist barrierefrei erschlossen welches bereits Wirkung zeigt: eine Familie mit Kind im Rollstuhlfahrer wohnt in der Anlage, zahlreiche ältere Mieter nutzen die neue Wohnmöglichkeit. |