Lüftungsförderung


Nutzen für Bauleute

Durch eine automatische Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung wird ein bedarfsgerecht einstellbarer Luftaustausch in allen Räumen des Gebäudes gewährleistet. Der kontinuierliche Luftaustausch sorgt für eine spür- und messbar bessere Luftqualität, als in üblichen Gebäuden ohne Komfortlüftung.

 

Komfortlüftungen mit Wärmerückgewinnung sorgen für konstante Abfuhr von zuviel Feuchte, von Schadstoffen und Kohlendioxid (CO2). Die Abfuhr von Feuchte verhindert zu hohe relative Luftfeuchtigkeit, reduziert damit das Risiko von Schimmelpilzbildung und schafft ein Innenraumklima, das für das Wachstum von Hausstaubmilben ungünstig ist. Die von außen zugeführte Luft wird zudem durch hochwertige Filter gereinigt.

 

Die verbrauchte Luft wird in Bad, WC und Küche abgesaugt und gibt ihre Wärme an die von außen angesaugte Zuluft ab. Diese wird in die Aufenthaltsräume wie Wohnzimmer, Esszimmer, Eltern- und Kinderzimmer eingebracht. In effizienten Geräten wird die Zuluft von -10° auf mehr als 17°C erwärmt.

 

Die Vorteile von Komfortlüftungen mit Wärmerückgewinnung im Überblick:

 

Eine gute Qualität der Gesamtanlage (Energieeffizienz, Schallschutz, Hygiene, Kosten und Wirtschaftlichkeit…) wird durch eine kompetente, projektbezogene Planung eines entsprechend ausgebildeten Lüftungsplaners sichergestellt.

 
Erläuterung (4)
Förderhöhe11. 1. 2010

Zusatzförderung im Neubau:

€ 4.000,- pro Eigenheim

€ 2.000,- je Wohneinheit im MWH mit bis zu 20 WE

€ 1.800,- je Wohneinheit im MWH mit mehr als 20 WE

 

In der Altbausanierung wird die Lüftungsanlage mit dem Fördersatz der gewählten Förderstufe gefördert.


Begriffsdefinition11. 1. 2010

Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung (auch: kontrollierte Be- und Entlüftung mit WRG) ist ein Gerät, dass für den hygienisch erforderlichen Luftwechsel sorgt und dabei die Wärme aus der Abluft zurückgewinnt und mittels Wärmetauscher auf die Frischluft überträgt. Dabei ist entscheidend, dass die eingesparte Heizenergie immer ein Vielfaches des dafür eingesetzten elektrischen Stromes bleibt.

Achtung: die Restwärme der Fortluft (nach dem Wärmetauscher) kann in weiterer Folge durch eine Luftwärmepumpe genutzt werden, dies ist kein Förderungsauschlussgrund sondern eine begrüßenswerte Zusatzmaßnahme. Die Luftwärmepumpe muss aber dem Wärmetauscher nachgeschaltet sein und darf ihn nicht ersetzen.

Und: eine Komfortlüftung ist keine Klimaanlage und eine Klimaanlage ist keine Komfortlüftung.


Hygiene- und Komfortkriterien11. 1. 2010

Die Maßnahme gilt als erfüllt, wenn folgende Hygiene- und Komfortanforderungen erfüllt sind:

  • Auslegung der Anlage nach dem Bedarf pro Person bzw. der Zu- und Abluftmengen nach Vornorm ÖNORM H 6038 oder DIN 1946. Der Auslegungs-Volumenstrom ist als größter der folgenden Werte festzulegen:
    1. Zuluftmenge nach ÖNORM H 6038
    2. Abluftmenge nach ÖNORM H 6038
    3. Zuluftmenge bei Standard-Personenbelegung und Luftvolumenstrom von 30 m3/h pro Person
    4. Luftwechselrate ≥ 0,3 h-1Zuluftöffnungen sind zumindest mit einem Insektenschutzgitter auszurüsten und leicht zugänglich.
  • Die Frischluftversorgung erfolgt bedarfsgesteuert wohnungsweise. Bei manueller Regelung müssen mindestens drei Regelstufen (ohne Ausschalter) einstellbar sein.
  • Schalldruckpegel maximal 25 dB (A) in Wohnräumen, Kinder- und Schlafzimmern  
  • Ausreichend große Lüftungsquerschnitte zur Nachströmung der Luft zwischen den Räumen. Freier Querschnitt ≥ 150 cm2, beispielsweise als Überströmgitter. Ist das Türblatt um etwa 12 bis 15 mm gekürzt, so ist der erforderliche Querschnitt ebenfalls gegeben.

 

Außerdem sind die folgenden Kriterien zu erfüllen:

  • Gut zugängliche, ohne Werkzeug wechselbare Filter, automat. Anzeige Filterwechsel [bmvit]
  • Außenluftfilter mindestens F 7 nach DIN EN 779, Abluftfilter mindestens G4 nach DIN EN 779
  • Gerät verfügt über Bypass zur Umgehung der WRG im Sommer
  • Disbalance zwischen Außenluft- und Fortluftmassenstrom dauerhaft ≤ 10%

Energieeffizienzkriterien11. 1. 2010

Zur Erreichung der Förderwürdigkeit muss eine automatische Komfortlüftung folgende Energieeffizienz-Mindestanforderungen erfüllen:

  • die gesamte luftmengenspezifische elektrische Leistungsaufnahme (Ventilatoren, Regelung) beträgt maximal 0,45 Watt pro m³ Luftstrom und Stunde [W/m³h] (Spitzengeräte liegen bei 0,3 W/m³h)
  • der effektive, trockene Wärmebereitstellungsgrad beträgt entweder mindestens 70% nach PHI-Messverfahren*) oder mindestens 82% nach DIBt-Verfahren**) (Spitzengeräte liegen bei 88-92% nach PHI)
  • der interne Luftleckstrom und der externe Luftleckstrom dürfen jeweils 5% des Nennabluftstroms nicht überschreiten
  • die Luftundichtheit der Gebäudehülle n50 beträgt maximal 1,0 h-1

*) Passivhaus Institut Darmstadt

**) Deutsches Institut für Bautechnik

Darüber hinaus gibt es weitere wichtige Qualtitätsmerkmale, die aber im Rahmen der Wohnbauförderung nicht mehr kontrolliert werden können. Die FörderwerberInnen sind eingeladen, im eigenen Interesse auf diese Qualitätsmerkmale zu achten (siehe Auslegungshilfen).

 
Nachweis (2)
Nachweis zur Energieeffizienz11. 1. 2010
  • Vorlage eines Geräte-Prüfzeugnisses einer staatlich anerkannten Prüfanstalt (D, CH, A), dass entweder nach dem PHI-Messverfahren oder nach dem DIBt-Messverfahren erstellt wurde und in dem das Messverfahren genannt wird, nach dem es erstellt wurde
  • oder Aufnahme in die Liste zertifizierter Lüftungsanlagen des Passivhausinstitut Darmstadt, www.passiv.de --> zertifizierte Produkte --> Lüftungsanlagen
  • oder Aufnahme in die Liste zertifizierter Lüftungsanlagen des europäischen Testzentrums für Wohnungslüftungsgeräte www.tzwl.de im TZWL-Bulletin
  • Vorlage des Gebäude-Luftdichtetests mit einem Ergebnis, bei dem der nL50-Wert kleiner oder gleich 1,0 [1/h]  ist. (Es kann der selbe Test wir für den Nachweis der Maßnahme 5 "Luftdichtheit" verwendet werden.)

 

Die Aufnahme in eine der genannten Listen entbindet nur von der Vorlage eines Prüfzeugnisses. Aus der Liste muss hervorgehen, dass die oben genannten Werte eingehalten sind.


Nachweis zur hygienisch richtigen Dimensionierung11. 1. 2010
  • Vorlage der Berechnung der Zuluft- und Abluftmenge nach ÖNORM H 6038
  • Vorlage des Rohrleitungsplanes

 

 
Auslegungshilfen (7)
 
Ökologischer, volkswirtschaftlicher und energiepolitischer Nutzen
 
Weiterführende Informationen
 

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