D. 3. 1. Emissionsarme Verlegewerkstoffe

Bei vollflächiger Verklebung von Bodenbelägen können erhebliche Mengen an Schad- und Reizstoffen auftreten. Ziel ist es, diese durch Auswahl besonders emissionsarmer Verlegewerkstoffe zu reduzieren.

Es sind nach dem Stand der Technik „sehr emissionsarme“ Verlegewerkstoffe einzusetzen, die den Anforderungen der Gemeinschaft emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe (GEV) für „sehr emissionsarme“ Verlegewerkstoffe (EMICODE^®EC1, EMICODE^®EC1^PLUS, EMICODE^®EC1-R oder EMICODE^®EC1^PLUS-R) genügen.

Für pulverförmige Klebstoffe gilt das Kriterium als erfüllt.

Werden Bodenbeläge eingesetzt, die keiner Verklebung bedürfen, so gilt das Kriterium als erfüllt.

Werden ausschließlich sehr emissionsarme Verlegewerkstoffe gem. GEV- EMICODE^®EC1, EMICODE^®EC1^PLUS, EMICODE^®EC1-R oder EMICODE^®EC1 PLUS-R oder Bodenbeläge, die keiner Verklebung bedürfen, eingesetzt, werden...

• 12 klimaaktiv Punkte bei Neubauten und Zubauten bzw.
• 8 klimaaktiv Punkte bei Sanierungen vergeben.

1. Alternative Nachweismöglichkeiten zur Produktqualität:
   
   
   • Prüfgutachten über Prüfkammerverfahren nach EN ISO 16000-6,-9,-11 sowie Berücksichtigung der Ausführungsbestimmungen der Gemeinschaft emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe (GEV) oder gleichwertiges Prüfgutachten. Prüfzertifikate dürfen nicht älter als 5 Jahre sein oder
   • Vorlage der gültigen GEV-Lizenz mit folgenden Emissionsklassenbezeichnungen: EMICODE EC1, EMICODE EC1^PLUS, EMICODE EC1-R oder EMICODE EC1 PLUS-R
     oder
   • Produkte, die in der Kriterienplattform klimaaktiv (www.baubook.at/kahkp) in der Produktkategorie „Emissionsarme Verlegewerkstoffe“ gelistet sind, erfüllen die Anforderungen.
     
     
2.  Alternative Nachweismöglichkeiten zur Verwendung der deklarierten Produkte:
   
   
   • Bestätigung über die Verwendung von GEV-geprüften Produkten bzw. pulverförmiger Klebstoffe durch die ausführende/n Firma/en bzw. ÖBA oder
   • Lieferscheine bzw. Rechnungen oder
   • Dokumentation im Rahmen eines internen od. externen Produktmanagements
     
     
3. Wenn der Bodenbelag nicht verklebt wird: Beschreibung des Bodenbelags und des Bodenaufbaus

Sollten bei Gebäudesanierungen keine Bodenverlegearbeiten anfallen, fließt das Ergebnis der Schadstoffuntersuchung der Bestandsbauteile gem. ÖN EN ISO 16000-32 in die Bewertung ein. Werden keine relevanten Schadstoffe bei Fußbodenaufbauten (siehe Anhang A der ÖN EN ISO 16000-32) detektiert, können 8 klimaaktiv Punkte vergeben werden. Bei empfohlenem Austausch von Fußböden sind die Kriterien für neue Verlegewerkstoffe anzuwenden und zu bewerten.

GEV – Einstufungskriterien: Die Emissionsklassenbezeichnung wird durch den endständigen Zusatz „R“ (reguliert) ergänzt, wenn diese

• nach den EU-Richtlinien 67/548/EWG (Stoff-Richtlinie) und 45/1999/EG (Zubereitungs-Richtlinie) oder der CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 einschließlich ihrer Änderungen kennzeichnungspflichtig sind oder
• Warnhinweise oder Gefahrenhinweise (z. B. R- oder H-Sätze) tragen oder im Verwendungsland als gefährliche Gemische zu kennzeichnen sind und deshalb gegebenenfalls besondere Maßnahmen für den Arbeitsschutz erfordern (z. B. Reaktionsharze, zementhaltige Produkte) oder
• reaktionsbedingt VVOC abspalten und freisetzen (wie z. B. silanfunktionelle Reaktionsharze).

[GEV] http://www.emicode.com/

[GEV-Einstufungskriterien] Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e.V. (GEV): GEV – Einstufungskriterien. Anforderungen an emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte und Vergabe des EMICODE (Stand: 15.04.2013)