5. 4. 1. Grenzwerte für Geruchsimmissionen aus Bodenbelägen

Textile und elastische Bodenbeläge müssen geruchsarm sein.

Geruchsnote < 4, Prüfgutachten gem. 

• Ausführungsbestimmungen des ÖTI Institut für Ökologie, Technik und Innovation GmbH: Intensität des Geruchs max. Note 3 (kein produktfremder Geruch) oder
• Prüfgutachten gemäß natureplus-Ausführungsbestimmungen: Geruchnote max. 3 oder
• Prüfgutachten gemäß GuT-Ausführungsbestimmungen: Geruchsnote max. 3

Das Prüfzertifikat darf nicht älter als 5 Jahre sein.

Durch geeignete Maßnahmen (z.B. ausreichend lange Lagerung zwischen Produktion und Einbau vor Ort) ist zu gewährleisten, dass die Bedingungen, unter denen die Prüfung stattgefunden hat, auch in der Praxis gewährleistet sind.

Textile Bodenbeläge, die mit einem der folgenden Zeichen ausgezeichnet sind, erfüllen die Anforderungen jedenfalls:

• Österreichisches Umweltzeichen (Richtlinie UZ 35 „Textile Fußbodenbeläge“, Richtlinie UZ 42 „Elastische Fußbodenbeläge“)
• natureplus-Qualitätszeichen (Richtlinie RL1400 „Textile Bodenbeläge“)
• Blauer Engel (Richtlinie DE-UZ 128 „Emissionsarme textile Bodenbeläge“)
• GuT-Siegel

Elastische Bodenbeläge, die mit dem folgenden Umweltzeichen ausgezeichnet sind, erfüllen die Anforderungen jedenfalls:

• natureplus-Qualitätszeichen (Richtlinien RL1200 „Elastische Bodenbeläge“)

Geruchsimmissionen können das Wohlbefinden mitunter stark beeinträchtigen. Sie können Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Übelkeit, Appetitverlust, Konzentrationsschwäche und Benommenheit hervorrufen. Nach WHO-Definition ist auch bei einer Befindlichkeitsstörung durch Geruchsbelästigung von negativen Auswirkungen auf die Gesundheit auszugehen [AGÖF].

Geruchsemissionen sind in Zusammenhang mit elastischen Bodenbelägen besonders relevant. Langanhaltender Geruch von elastischen Bodenbelägen führt immer wieder zu Beanstandungen und auch zu Gesundheitsbeschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit. [Zwiener 2006]

Textile Bodenbeläge können eine Reihe von geruchsintensiven Stoffen freisetzen. Dazu gehören insbesondere Cyclohexen-Derivate wie 4-Phenylcyclohexen (4-PCH), 4-Vinylcyclohexen (4-VCH) und 2-Ethyl-1-hexanol aus der Rückenschicht aus Syntheselatex, die einen sehr unangenehmen Geruch aufweisen und zudem eine niedrige Geruchsschwelle von ca. 2 µg/m³ haben. Die Substanzen werden nur langsam freigesetzt und können oft noch nach Jahren sensorisch ermittelt werden. [Zwiener 2006]